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GEMEINSAME ERKLÄRUNG
GEMEINSAME ERKLÄRUNG Seiner Heiligkeit Karekin II Patriarch und Katholikos aller Armenier und Seiner Heiligkeit Mor Ignatius Aphrem II Patriarch von Antiochien und des ganzen Ostens und Oberhaupt der universelalen Syrisch-orthodoxen Kirche Hauptsitz Etchmiadzin - 13. Oktober 2014



Wir, KAREKIN II, Patriarch und Katholikos aller Armenier und Seine Heiligkeit Moran Mor Ignatius APHREM II, Patriarch von Antiochien und des ganzen Ostens und der universalen Syrisch-Orthodoxen Kirche, sagen Dank an die Heilige Trinität: dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, dass er uns ein Treffen im spirituellen Zentrum aller Armenier, dem Hauptsitz in Etchmiadzin, ermöglicht hat durch die brüderliche Einladung des Katholikos aller Armenier, um die Einheit im Glauben und den starken Wunsch zur gemeinsamen Kooperation beider Schwesterkirchen zu bekräftigen.
Die Armenische und die Syrisch-Orthodoxe Kirche wurden durch die Apostel gegründet und teilen dieselbe Christologie und Apostolische Tradition, das patristische Erbe und gemeinsame Heilige, Bekenner und Märtyrer. Wir sind glücklich darüber, dass sich die historischen Beziehungen zwischen unseren beiden Kirchen noch heute zum Besseren entwickeln.
In dieser schnelllebigen und sich immer schneller verändernden Welt begegnen unsere Kirchen neuen Herausforderungen in unserem pastoralen Leben. Wir legen großen Wert auf die Entwicklung unserer gemeinsamen bilateralen Beziehungen in der geistigen und theologischen Ausbildung, dem pastoralen Leben und der Förderung des Mönchtums. Wir ermutigen die Vertreter unserer Kirchen, ihre kooperativen Bemühungen auf Ebene der Diözesen weiterzuführen.


Wir sind erfüllt von großer Sorge durch die Situation im Nahen Osten. Die Länder des Nahen Ostens, welche die Wiege der monotheistischen Religionen sind und wo die Vertreter der verschiedenen Religionen jahrhundertelang nebeneinander gelebt und gewirkt haben, durchleben eine große Krise. Wir verurteilen in aller Schärfe die terroristischen Aktivitäten aller Terrorgruppen und religiösen Extremisten und jegliche Gewalt, die gegen Christen, Muslime, Jesiden und andere Minderheiten gerichtet ist. Wir hegen die Hoffnung, dass der Krieg gegen den Terror im Irak und in Syrien zum Frieden in der Region führt, damit diejenigen, die ins Exil gezwungen wurden, in ihre Häuser zurückkehren können.
Wir drücken auch unsere Sorge über den fortwährenden Krieg in Syrien aus. Wieder einmal rufen wir die internationale Gemeinschaft auf, den Willen des syrischen Volkes zu respektieren, ihre eigenen politischen Probleme und Meinungsverschiedenheiten allein durch friedliche Mittel zu lösen. Wir drängen auf und beten für die Freilassung der beiden entführten Erzbischöfe Mor Gregorios Youhanna Ibrahim and Bulos Yazigi.
Wir sind zuversichtlich, dass die internationale Gemeinschaft weiterhin humanitäre Hilfe für die Region sicherstellt, sei es finanzieller, medizinischer oder anderer Natur, um das menschliche Leben zu schützen, und alle Hindernisse zu entfernen, die humanitäre Hilfe verhindern.


Hundert Jahre sind nun seit Beginn des Ersten Weltkriegs vergangen, der so viel Unheil und menschliches Unglück verursacht hat. Verschiedene Nationen und Regierungen der Welt gedenken dem Übel der Menschheit und erinnern an die Ereignisse, die irreversible Verluste brachten. Der Krieg führte zu schmerzlichen Konsequenzen für die Armenier, die anderthalb Millionen ihrer Bevölkerung und einen Großteil ihres Landes verloren, und für die Syrer, die mehr als fünfhundert Tausend ihrer Bevölkerung verloren. In unseren Gebeten gedenken wir der armenischen und syrischen Opfer sowie aller anderen Opfer des Ersten Weltkrieges. Wir laden die gesamte christliche Welt ein, sich im Gebet an den hundertjährigen Gedenkveranstaltungen des armenischen Völkermords und dem syrischen Sayfo im Jahr 2015, zu vereinen.


Wir danken Gott, dem Allmächtigen für die bestehende Kooperation zwischen den Orientalisch-Orthodoxen Kirchen, welche denselben Glauben teilen. Wir stellen mit Freude fest, dass sich unsere Kirchenfamilie in der ökumenischen Bewegung und in den Dialogen mit anderen Kirchen und christlichen Gemeinschaften einbringt.
Angesichts dieser neuen historischen Realitäten müssen die theologischen Dialoge zum gemeinsamen Zeugnis der Kirche Christi in einer sich wandelnden Welt beitragen. Es erfüllt uns mit Freude, dass die bilateralen und multilateralen Beziehungen mit den Vertretern anderer Religionen und interreligiösen Organisationen für den Frieden auf der Welt und für das Wohlergehen und die Blüte der Menschheit fortschreiten.
Wir beten zu Gott für die Pracht der Kirchen, für den Frieden auf der Erde und vor allem im Nahen Osten, und bitten den Herrn, dass er bald Frieden und ein ungestörtes Leben für die Menschen in Syrien gewähren möge.




DruckenDrucken | 21-10-2014, 16:00:00 |