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Erinnerungsarbeit bleibt Kirchensache
Erinnerungsarbeit bleibt Kirchensache Könnte die Bedeutung und die Hintergrundgeschichte des Pohlheimer Mahnmals für die Opfer des Völkermordes an Christen im osmanischen Reich in Vergessenheit geraten?

Noch bevor das Denkmal fertiggestellt ist, gibt es bereits erste Bedenken, wie man dessen Bedeutung für die Nachwelt erhalten könnte: Deshalb stellte die Pohlheimer Grünenfraktion den Antrag, den derzeit bestehenden Beirat für die Planung des Mahnmals zu erweitern und seine Aufgabe dahingehend zu verändern, dass er sich mit der Erinnerungsarbeit und deren Thematisierung in den Pohlheimer Schulen auseinandersetzt.

Dabei standen die Grünen dem Projekt anfangs sehr skeptisch gegenüber: Bei der Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung über den Bau vor einem Jahr stimmte die Fraktion geschlossen nicht ab. »Da das Mahnmal jetzt auf öffentlichen Grund erbaut wird, geht das Thema uns alle etwas an«, erläuterte Simone van Slobbe-Schneider in der Begründung im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport am Dienstagabend. »Es wäre gut, den Bau in mehr Informationen einzubinden, damit die Geschichte vermittelt und Erinnerungsarbeit betrieben wird.« Das Hauptanliegen der Grünen: Die Völkermordthematik sollte in die pädagogische Arbeit der Schulen eingehen.

Im Ausschuss fand der Antrag jedoch keinen Zuspruch: Mit einer Ja- und vier Gegenstimmen sowie zwei Enthaltungen wurde er mehrheitlich abgelehnt. » Pohlheim ist eine Ausnahme: Wo sonst gibt es einen so hohen Bevölkerungsanteil von aramäischen Christen?«, sagte Prof. Dr. Helge Stadelmann (CDU) über die Entscheidung. »Ich denke, das Thema der Erinnerungsarbeit kann man getrost in den Händen der Kirche belassen – sie werden sich darum kümmern, dass das nicht in Vergessenheit gerät.«

Auch Bürgermeister Udo Schöffmann hält den Antrag nicht für nötig: »Fast 50 Prozent der Schüler an der Adolf-Reichwein-Schule haben einen betroffenen Familienhintergrund – da werden die Schulen automatisch auch das Thema aufgreifen.« Das Mahnmal ist den Opfern des Völkermordes an Christen – unter anderem Aramäer und Armenier – im osmanischen Reich im Jahr 1915 gewidmet. Auch Vertreter des deutschen Kaiserreichs als Verbündete des osmanischen Reichs waren an den Taten beteiligt. Das Denkmal, das im Juni fertiggestellt werden soll, ist das erste seiner Art in Deutschland. Und  Pohlheim ist kein zufälliger Standort: Vier aramäische Kirchengemeinden mit rund 4000 Mitgliedern sind im Landkreis Gießen beheimatet, drei davon alleine in Pohlheim.

Jugendräume weniger gefragt

Ein weiterer Antrag befasste sich mit dem Neubau der Kindertagesstätte »Sonnenschein« in der Kirchstraße: Die SPD froderte einen Bericht über den derzeitigen Stand der Planungen, der Kosten und Alternativen zu einem Neubau. »Ich habe bereits in der Stadtverordnetenversammlung gesagt, dass ich erst dann etwas berichten kann, wenn es etwas zu berichten gibt«, sagte Schöffmann. »Bislang gibt es noch keine belastbaren Informationen und Zahlen zu den Planungen.«


Könnte bald einem Neubau weichen: die Kita »Sonnenschein« in Watzenborn-Steinberg. Derzeit sind die Planungen jedoch noch nicht in der konkreten Phase. (Archivfoto: co

Deshalb votierten die Ausschussmitglieder für einen Änderungsantrag der FDP: Demzufolge soll der Bürgermeister den Sozialausschuss informieren, sobald die entsprechenden Informationen vorliegen. Der geänderte SPD-Antrag erhielt bei vier Jastimmen und einer Enthaltung den mehrheitlichen Zuspruch der Ausschussmitglieder – die SPD nahm an der Abstimmung nicht teil.

Zudem wurde über die Jugendarbeit berichtet: Die Jugendräume in Grüningen und Dorf-Güll sind wegen mangelnden Interesses geschlossen. In Grüningen wird der Raum von der Kindertagesstätte genutzt. In Watzenborn-Steinberg läuft die Arbeit im Jugendraum sehr gut. Es treffen sich rund 30 Jugendliche und junge Erwachsene regelmäßig, zudem finden gemeinsame Aktionen statt.

In Holzheim ist der Jugendraum seit den vergangenen Sommerferien nur noch donnerstags geöffnet. Der Zulauf ist unterschiedlich. Generell ist die Jugendarbeit in Pohlheim leicht rückläufig: Ganztagsschule und andere Aspekte sorgen dafür, dass weniger Jugendliche die Angebote wahrnehmen.

Quelle: https://www.giessener-allgemeine.de/regional/kreisgiessen/Kreis-Giessen-Erinnerungsarbeit-bleibt-Kirchensache;art457,549000?fbclid=IwAR11qMTx20cz9TlPGxcPuLatb1UcT48VDyj3KA7aY-O3fYvrxllmckiCPd8

Hinweis: Frontfoto (Giessener Anzeiger)



DruckenDrucken | 07-02-2019, 13:51:00 |
   
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