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Rote Karten in der Kreisklasse: Platzverweise, die Fragen aufwerfen

In der Kreisklasse hat Suryoye Augsburg in neuen Begegnungen vier Rote und zwei Gelb-Rote Karten kassiert. Wie der Klub die Kartenflut erklärt und was andere darüber denken.

Welche Wirkung vier Rote und zwei Gelb-Rote Karten in neun Begegnungen haben, darüber ist sich Yuhanin Özdemir im Klaren. Özdemir ist Fußball-Abteilungsleiter des Kreisklassisten Suryoye Augsburg. Ihn ärgert, dass sein Verein in den jüngsten Wochen in ein derart schlechtes Licht gerückt wird. „Wir wollen nicht so dastehen und haben uns hinterfragt“, betont der Verantwortliche. Fest steht: Die Häufigkeit der Platzverweise wirft Fragen auf.

Zuletzt sahen in der Begegnung mit dem SV Mering II zwei Suryoye-Kicker Rote Karten. Die Notbremse Christian Hiens könne vorkommen, meint Özdemir, der zweite Platzverweis stört ihn jedoch massiv. Dem Schiedsrichter macht er keinen Vorwurf, vielmehr seinem Spieler. In der 70. Minute stürmte Suryoye-Torhüter Bastürk Abdullah aus seinem Tor, rannte in hohem Tempo auf Schiedsrichter Klaus Schneeweis zu, beleidigte ihn und brachte ihn zu Fall. Ob Bastürk den Schiedsrichter geschubst hat oder nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte, darin sind sich Beobachter des Geschehens uneinig. In seinem Bericht schrieb Schneeweis jedenfalls von einer kurzen Berührung, die ihn rückwärts stolpern ließ. Wegen einer Tätlichkeit zeigte er Bastürk Rot.

Für Özdemir spielt letztlich keine Rolle, wie die Karte zustande kam. Er fürchtet einen weiteren Imageschaden für seinen Verein. „Für uns ist diese Rote Karte eine Katastrophe, das war eine beschissene Aktion“, betont er. Zumindest entschuldigte sich Sünder Bastürk nach der Partie beim Unparteiischen.

Spielleiter Bucher: Mannschaft ist "heißblütiger" als andere

Özdemir bemüht sich derweil, die Gegebenheiten seiner Mannschaft realistisch einzuordnen. Gesteht ein, in seiner Mannschaft gebe es ein paar Hitzköpfe. „Wir versuchen uns zu bessern“, sagt er. Spielleiter Georg Bucher erklärt, man habe in der jüngeren Vergangenheit keine Probleme mit dem Verein gehabt, auch wenn er die Mannschaft als „heißblütiger“ gegenüber anderen Mannschaften einschätzt. Bucher ist selbst Schiedsrichter, kann sich ein Urteil erlauben. Über Suryoye sagt er plastisch: „Sie hauen nicht mehr als andere auf die Socken.“ Außerdem habe sich bisher kein Verein darüber beschwert, dass die Gangart des Aufsteigers zu hart sei.


Bild: Yuhanin Özdemir - Abteilungsleiter Suryoye Augsburg

Merings Trainer Christopher Fischer bestätigt das. Die Begegnung mit Suryoye sei trotz der beiden Platzverweise im Rahmen geblieben. Fischer will keine Klischees bedienen, ergänzt allerdings, seine Spieler auf das temperamentvolle Auftreten einiger Mannschaften in der Liga hinzuweisen. Auf Provokationen oder Ähnliches sollten sie nicht eingehen und gelassen bleiben. „Es gibt vier, fünf Mannschaften, bei denen man stärker aufpassen muss“, sagt Fischer.

Allein die Häufigkeit der Platzverweise hat Augsburgs Schiedsrichterobmann Thomas Färber auf Suryoye aufmerksam gemacht. Er gesteht ein, es habe vor längerer Zeit mit dem Verein eine Phase gegeben, die schwierig war. Jetzt sei das nicht mehr der Fall. Färber kritisiert allgemein den rauen Ton und die Respektlosigkeit, mit der Schiedsrichtern oft begegnet

werde. „Das ist kein Problem eines Vereins. Spieler, die sich daneben benehmen, haben wir überall“, betont Färber.

Abteilungsleiter hofft, dass sich die Lage beruhigt

Er kann sich vorstellen, dass es in naher Zukunft wieder ruhiger um Suryoye wird. Färber, ausgestattet mit reichlich Erfahrung als aktiver Schiedsrichter und Funktionär, begründet dies in einer Wellenbewegung, die er in der Vergangenheit beobachtet hat. „Manchmal zeigst du acht Wochen lang in jedem zweiten Spiel eine Rote Karte, manchmal gar keine.“

Dass sich die Lage beruhigt, darauf hofft auch Yuhanin Özdemir. Zwei der vier Roten Karten seien Notbremsen gewesen, die Umstellung auf eine Vierer-Abwehrkette bereite den Spielern noch Probleme, rechtfertigt der Verantwortliche. Er wünscht sich, das Sportliche rückt nun in den Vordergrund. Denn für den Aufsteiger, der am Wochenende spielfrei war, läuft es in der Kreisklasse Augsburg Mitte ordentlich. Mit zwölf Punkten stehen sie auf Tabellenplatz sechs, nachdem sie die jüngste Begegnung gegen Mering trotz Unterzahl 2:1 gewannen.

Über diesen Erfolg freuen konnte sich Özdemir allerdings nicht.

Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/sport/Rote-Karten-in-der-Kreisklasse-Platzverweise-die-Fragen-aufwerfen-id39556367.html

  
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