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Türkei: Aramäerin Februniye Akyol - einzige christliche Oberbürgermeisterin des Amtes enthoben

Heidelberg/Berlin, 18.11.2016 – Gestern wurde die einzige Christin und Oberbürgermeisterin in der Türkei mit ihrem kurdischen Kollegen Ahmet Türk an der Doppelspitze der 82.000-Einwohner-Stadt Mardin im Zuge der Amtsenthebungswelle in der Türkei abgesetzt.

Erstmals regierte eine Christin eine türkische Stadt. Davor gab es erst einen einzigen aramäischen Bürgermeister in der Türkei: Sükrü Tutus aus Idil (Beth Zabday) in der Nähe von Mardin. 1994 wurde er von Unbekannten vor seinem Haus erschossen. Der letzte aramäische Christ dieser historischen aramäischen Stadt, der Sohn des getöteten Bürgermeisters, musste vor kurzem infolge vermehrter Anschläge die Stadt verlassen.


Dazu erklärt der Vorsitzende des Bundesverbandes der Aramäer in Deutschland, Daniyel Demir: „Mit der Amtsenthebung von Februniye Akyol hat die Türkei den letzten Aramäern ein unmissverständliches Zeichen gesetzt. Sie sind unerwünscht. Bereits wenige Tage zuvor wurde der ehemalige Bischofssitz mit der St. Peter und Paul Kirche in Urfa endgültig vom Staat konfisziert. Das weltbekannte Kloster Mor Gabriel, das geistliche Zentrum der Aramäer, ist wieder in ernster Gefahr und scheint bald das nächste Ziel zu sein. Wir fordern die Bundesregierung endlich zum Handeln auf, andernfalls werden wir stummer Zeuge des letzten Aktes der Entchristianisierung in diesem Land.“ Februniye Akyol gehört zu den wenigen Mitgliedern der aramäischen Gemeinschaft, die noch in der Südost-Türkei leben. Mardin ist die Provinzhauptstadt der urchristlichen Landschaft Tur Abdin in Südostanatolien, der Heimat des aramäischen Volkes, das noch immer die Sprache Jesu Christi spricht. Heute gibt es dort nur noch knapp 2.500 von ihnen. Vor dem Völkermord 1915 waren es Hunderttausende gewesen.

  
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