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Universität Augsburg zu Besuch bei den Aramäern


Der Suryoye Kultur- und Sportverein Augsburg e.V. durfte Frau Christiane Lembert-Dobler (Leiterin des Friedensbüros der Stadt Augsburg), Herrn Prof. Dr. Günther Kronenbitter (deutscher Historiker) und vier Studierende der Universität Augsburg als Besucher in unserem Vereinsheim sehr herzlich in Empfang nehmen. Als kleine Aufmerksamkeit für unsere willkommenen Gäste sind Köstlichkeiten aus der aramäischen Küche, unter anderem „Hoqude“, „Bastike“ und getrocknete Feigen eine Selbstverständlichkeit unserer Gastfreundschaft. Die selbstgemachten Leckereien von unserer
Frau Naila Özdemir fanden großen Gefallen bei den Besuchern.


Der Anlass dieses Zusammenkommens war, unseren Verein näher kennenzulernen, einen Einblick in die Vereinsgeschichte zu gewinnen, sowie Näheres über die ehrenamtliche Tätigkeit zu erfahren. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erklärte Ibrahim Demir, der bereits seit Gründungsjahr dem aramäischen Verein sehr verbunden ist, wie der Kulturverein "SOV Aramäer Augsburg" 1982 gegründet wurde und 2008 mit dem Informationsbüro Bethnahrin den heutigen „Suryoye Kultur- und Sportverein Augsburg e.V.“ gründete.


„Die syrisch-orthodoxe Community ist stetig am Wachsen“, meinte Frau Lembert-Dobler. Damit hat sie auch vollkommen Recht. Seit den 60er Jahren haben immer mehr Aramäer den Weg aus dem Tur Abdin nach Europa, insbesondere nach Deutschland gemacht. In Augsburg leben derzeit ca. 7000 Aramäer. „Schweren Herzens musste man die eigentliche Heimat verlassen, jedoch mit dem Gedanken, dass wenn sich die prekäre politische Situation im Tur Abdin beruhigt, eine Rückkehr vorgesehen war“, erklärte die Frauenbeauftragte des Suryoye Kultur- und Sportvereins, Naila Özdemir, deren Eltern ebenfalls dieser Auffassung waren. „Nun leben wir aber hier in Deutschland, haben uns eine neue Heimat aufgebaut, uns beispielhaft in die deutsche Gesellschaft integriert. Eine Rückkehr in den Tur Abdin, wäre gefühlt, als ob man zurück in die Steinzeit reisen würde“, erklärte sie lachend weiter. Dennoch gibt es Projekte, wie z.B. das in Kafro. Familien aus Europa wollen den Ursprung der Aramäer nicht einfach in türkische Hände übergeben. Aber nicht nur die „Kafroye“ sind dieses Projekt angegangen, sondern viele andere Bürger haben ihre Dörfer im Tur Abdin neu strukturiert.


„Wir leben nun in der dritten Generation in Deutschland und es ist Zeit geworden Verantwortung zu übernehmen“, meinte die erst 17-jährige Nahrin Özdemir und führte weiter fort „es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass nun wir Jugendliche für den Fortschritt des Vereins gebraucht werden, hier hilft jeder dem anderen.“


Johannes Georgs, der erst vor wenigen Wochen zum 2. Vorstandsvorsitzenden gewählt wurde, fügte zur aktuellen Situation des Vereins hinzu „Wir wollen nicht nur mit unseren berühmten Folkloretänzen auffallen. Integration ist für uns immer schon sehr wichtig gewesen, wobei wir Aramäer es auch mit unserem christlichen Glauben und der entsprechenden Denkweise wahrscheinlich einfacher haben, als andere Länder aus dem Orient. Unsere Fussballabteilung betreibt in dieser Sparte eine überragende Arbeit. In unserer Mannschaft spielen Aramäer, Türken, Kurden und weitere Nationalitäten für das aramäische Trikot. Diese buntgemischte Truppe ist politisch gesehen wie ein Wunder, aber die Menschlichkeit, die unser Verein ausstrahlt, macht es möglich. Hauptaugenmerk werden wir gezielt auf die Jugend setzen. Wir haben Fusionen, die so gut wie möglich in die Praxis umgesetzt werden sollen. Auch das Thema Motivation für das Ehrenamt ist in allerlei Munde. Wir merken in unserem Verein, wie die Jugend sich immer mehr involvieren möchte. Für uns ist das natürlich äußerst erfreulich, der Verein befindet sich derzeit in einer Art Renaissance. Das neue Gedankengut kommt genau zur richtigen Zeit“.


Abschließend haben wir Fr. Lembert-Dobler die in aramäisch handgeschriebene Bibel als Präsent überreicht.


Wir bedanken uns für das Interesse bei Frau Christiane Lembert-Dobler, Herrn
Prof. Dr. Günther Kronenbitter und den vier Studierenden der Universität Augsburg und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen.

geschrieben von

Johannes Georgs

 

                                                                                                                

                                                                                                                

  
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Kommentare
Aramäer in Augsburg
Die Aramäer sind mittlerweile ein fester Bestand der "Fuggerstadt".
30-01-2019, 23:04:55 |


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